- NAD
- NAD [Abk. für Nicotinamid-adenin-dinukleotid]; veraltete Syn.: Diphosphopyridinnukleotid (DPN), Coenzym I (Co I), Codehydr[ogen]ase I, Cozymase: in allen tierischen u. pflanzlichen Zellen enthaltenes u. bei einer Vielzahl von biol. Redoxvorgängen als Cosubstrat (↑ Coenzym) fungierendes Dinukleotid der schematischen Struktur Nicotinsäureamid–Ribose–Diphosphat–Ribose–Adenin. NAD u. sein 2' -Phosphat (NADP) transportieren Wasserstoff zu oder von Substraten, wobei die Verb. in oxidiertem Zustand (NAD+ bzw. NADP+ als H2-Akzeptoren, in reduziertem Zustand (NADH bzw. NADPH, früher auch NADH2 u. NADPH2) als H2-Donatoren wirken: NAD+ + Substrat-H2 ⇌ NADH + H+ +Substrat.
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NAD[Abkürzung für Nikotinsäureamid-adenin-dinukleotid], Coenzym Wasserstoff übertragender Enzyme (z. B. der Alkoholdehydrogenasen) des Energiestoffwechsels (z. B. der Atmungskette und der Glykolyse), das v. a. in den Mitochondrien und im Zytoplasma tierischer und pflanzlicher Zellen vorkommt. NAD setzt sich aus dem Pyridinderivat Nikotinsäureamid, der Purinbase Adenin, zwei Molekülen des Monosaccharids Ribose und zwei Phosphorsäureresten zusammen. Da der Pyridinteil im NAD eine positive Ladung trägt, wird die Verbindung genauer als NAD+ bezeichnet. Ein Molekül Coenzym bindet ein Wasserstoffatom und gibt seine Ladung an ein weiteres Wasserstoffatom ab, sodass die reduzierte Verbindung NADH (auch wiedergegeben als NAD · H, NAD · H + H+ oder NAD · H2) entsteht. - Die Entdeckung des NAD als Bestandteil der Hefeenzyme durch A. Harden und S. Young 1906 hatte große Bedeutung für die Enzymforschung. 1935 konnte die Struktur des NAD durch H. von Euler-Chelpin aufgeklärt werden. Frühere Bezeichnung für NAD waren: Diphosphopyridinnukleotid (Abkürzung DPN), Cozymase und Codehydrase I.
Universal-Lexikon. 2012.